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Alles bleibt gleich und wird besser – DB Regio erhält Zuschlag für ENORM
Nach Ablauf der Einspruchsfrist für die unterlegenen Bieter hat die DB Regio AG offiziell den Zuschlag für den neuen Verkehrsvertrag des Elektronetzes Nord Magdeburg (ENORM) erhalten. Das Eisenbahnunternehmen betreibt das Netz über das Jahr 2028 hinaus bis Dezember 2043. Der neue Vertrag sieht vor, dass es vor allem freitags bis sonntags auf den Linien RE20 und RB40 Kapazitätserweiterungen auf bis zu 452 Sitzplätze gibt. Diese und weitere Forderungen waren Bestandteil der Ausschreibung durch die Auftraggeber Land Sachsen-Anhalt (NASA GmbH), Regionalverband Braunschweig, Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH und das Land Brandenburg.
„Mit der Neuvergabe sind eine ganze Reihe von Verbesserungen im Regionalverkehr verbunden“, sagte Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens heute in Magdeburg. „Insbesondere die neuen Fahrzeuge erhöhen die Attraktivität unserer Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs für die Reisenden deutlich“, hob Hüskens hervor.
Nach den Worten der Ministerin wird das S-Bahnangebot im Abschnitt Magdeburg – Burg durch den neuen ENORM-Vertrag montags bis freitags auf einen 30-Minutentakt erweitert, Magdeburg und Zielitz sind durch die jeweils stündlich fahrenden S-Bahnlinien S2 und die RB 30 ebenfalls im 30 Minutentakt verbunden, wie auch Magdeburg und Schönebeck. Die Linie RB30 Halle (Saale) – Köthen – Magdeburg – Stendal – Wittenberge ermöglicht mit der Führung über Magdeburg hinaus nach Wittenberge neue Verbindungen mit weniger Umstiegen. Der Vertrag enthält die Option, die Linie RB40 Braunschweig – Helmstedt – Magdeburg bis nach Dessau-Roßlau zu verlängern. Ob diese Option zum Einsatz kommt, hängt von der zukünftigen Entwicklung des S-Bahnnetzes um Magdeburg ab. Durch die Beschleunigung des RE20 Magdeburg – Stendal – Uelzen verkürzt sich die Reisezeit um voraussichtlich 15 Minuten.
Durch freies WLAN, mobilfunkdurchlässige Scheiben, Steckdosen an den Sitzplätzen, USB-Ladeanschlüsse sowie ein innovatives Lichtkonzept im Fahrzeug und an den Türen werden die vertraglichen Anforderungen an einen hohen Fahrgastkomfort umgesetzt. Für die Innengestaltung der Fahrzeuge sind Barrierefreiheit, Videoaufzeichnungen und Fahrgastinformationsbildschirme wichtige Grundlagen. Außen wird das Landesdesign Mein Takt auf den Zügen zu sehen sein. Die von DB Regio vorgesehenen Neufahrzeuge des Typs „Mireo“ vom Hersteller Siemens berücksichtigen den stetig steigenden Bedarf an Fahrradabstellplätzen. In den dreiteiligen Fahrzeugen wird es 24 und in den vierteiligen Fahrzeugen 30 Abstellplätze geben. Beide Einheiten zusammen schaffen Platz für 54 Fahrräder. Auf den Linien RB40 und RE20 ist der Einsatz von gemeinsam fahrenden, drei- und vierteiligen Fahrzeugen freitags bis sonntags vorgesehen. Voraussetzung für den gemeinsamen Einsatz der Fahrzeuge auf der Linie RE20 ist jedoch ein Ausbau der Bahnsteige zwischen Stendal und Uelzen. Dies ist nach aktuellem Planungsstand des Infrastruktureigentümers DB InfraGO für das Jahr 2030 vorgesehen.
Das ENORM-Netz umfasst bis zu 8,4 Millionen Zugkilometer pro Jahr, circa 7,1 Millionen werden davon in Sachsen-Anhalt zurückgelegt. Im Netz fahren die Linien S1 (Schönebeck-Bad Salzelmen – Magdeburg Hbf – Burg (– Genthin), S2 (Magdeburg Hbf – Zielitz), RB30 (Halle (Saale) Hbf – Magdeburg Hbf – Wittenberge), RB40 (Braunschweig Hbf – Magdeburg Hbf), RE20 (Magdeburg Hbf – Stendal Hbf – Uelzen).
„Mobilität bedeutet Freiheit. Zur Freiheit gehört auch eine echte Auswahl des Verkehrsmittels. Wir wollen, dass die Menschen in unserem Sachsen-Anhalt alle Formen der Mobilität frei wählen können. Dafür braucht es gut ausgebaute Infrastrukturen: Radwege, Straßen und natürlich attraktive Angebote des öffentlichen Nahverkehrs. Daran arbeiten wir. Jeden Tag“, erklärte Lydia Hüskens abschließend. Der neue ENORM-Verkehrsvertrag sei ein gelebtes Beispiel dafür.