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Magdeburg: Tatra T6A2 verabschieden sich aus dem Liniendienst
Magdeburg. Die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) verabschiedet sich von einem alten Begleiter: Die eckige Tatrabahn mit der Bezeichnung T6A2 wird außer Dienst gestellt. Fans haben die Chance, an Sonderfahrten teilzunehmen.
Nach fast 34 Jahren im Liniendienst fährt die Tatrabahn T6A2 endgültig aufs Abstellgleis. Den ersten Einsatztag hatten die eckigen Wagen mit dem charakteristischen summenden Geräusch, ausschlaggebend von der verbauten Thyristor-Steuerung, am 2. Mai 1990 auf der damaligen Linie 7 zwischen Neustädter See und Salbker Platz. Nun werden die letzten zwei noch bei der MVB verbliebenen Züge bis Ende März außer Dienst gestellt.
Damit Straßenbahnbegeisterte gebührend von den „summenden“ Bahnen Abschied nehmen können, organisiert der Verein IGNah zusammen mit der MVB einen Tag mit Sonderfahrten. Am Sonntag, dem 28. Januar geht es ab etwa 13.30 Uhr auf dem Gelände des Museumsdepot Sudenburg in der Halberstädter Straße 133 los. Dort wird es eine kleine Fahrzeugparade zum Fotografieren geben.
Von 14 Uhr bis 16 Uhr werden dann Rundfahrten mit den Zügen für 5 Euro pro Fahrt angeboten.
Die Große Wagenhalle ist an dem Tag nicht zugänglich, da derzeitig Bauarbeiten am Dach vorbereitet werden. Daher wird es auch keine Verpflegung geben.
Hintergrund
Der Straßenbahnzug mit der Bezeichnung T6A2 ist ein vom tschechischen Hersteller ČKD produzierter Hochflurtriebwagen für die damalige DDR. Ende 1989 trafen die ersten 6 Triebwagen und drei Beiwagen (Bezeichnung B6A2) in Magdeburg ein. Insgesamt bekam die MVB 12 Triebwagen und 6 Beiwagen, woraus sich unterschiedliche Zugkombinationen kuppeln ließen.
Zuletzt waren noch zwei Triebwagen und ein Beiwagen im Bestand, sodass montags bis freitags meistens ein Zug im Liniendienst unterwegs war.
Dessen Einsatz endet nun im März 2024. Dann erreichen die Wagen die vom Gesetzgeber vorgesehene Frist zum Durchlaufen einer grundlegenden Inspektion. Aufgrund ihres Alters und der schlechten Ersatzteilversorgung ist eine solche Inspektion nicht mehr wirtschaftlich, weswegen die Züge stillgelegt werden.
Zudem hat das Unternehmen moderne und barrierefreie Straßenbahnen vom Typ Flexity beim Hersteller Alstom bestellt, die ab 2024 geliefert werden sollen.
MVB und die IGNah haben sich verständigt, dass ein Triebwagen und ein Beiwagen in den historischen Fahrzeugbestand übernommen werden. Wegen der Thyristor-Steuerung des Triebwagens ist jedoch noch nicht entschieden, ob der Zug fahrfähig oder lediglich als Ausstellungsobjekt erhalten werden kann.
Übrigens: So ganz verschwindet der T6A2 nicht aus dem Stadtbild. Diverse umgebaute Züge, wie etwa der Fahrschulwagen oder die Schienenschleifwagen, bleiben weiterhin erhalten und im Einsatz.